Medizinische Hintergrund-Informationen

Die Hornhaut (lateinisch "Cornea") ist der normalerweise glasklare vordere Teil der äußeren Augenhaut. Die Cornea ist mit Tränenflüssigkeit benetzt und leistet einen Großteil der Lichtbrechung. Ist die Hornhaut geschädigt, z.B. durch eine Eintrübung, kommt es zu einer deutlichen Sehbeeinträchtigung. 

Gründe für eine Schädigung der Hornhaut sind z.B. 

  • Verletzungen durch z.B. Fremdkörper oder ätzende Flüssigkeiten
  • Infektionen wie z.B. Herpes
  • Dystrophien 


Je nach Erkrankung und Schweregrad der Sehbeeinträchtigung kann häufig die Transplantation einer gesunden Hornhaut zu einer deutlichen Sehverbesserung führen. (Quelle: Wikipedia)

Hornhautdystrophien:
Bei den Hornhautdystrophien handelt es sich um angeborene Erkrankungen der Augenhornhaut, bei denen es in den meisten Fällen zu im Laufe des Lebens immer weiter zunehmenden Trübungen der Hornhaut kommt. Die Hornhautdystrophien werden anhand ihres Erscheinungsbildes (bröcklige, gittrige, fleckförmige etc.) bzw. ihres Entstehungsortes (Epithel, Stroma, Endothel) eingeteilt.

Bei den meisten Dystrophien ist in fortgeschrittenen Stadien eine Hornhauttransplantation notwendig. Je nach dem, von welcher Schicht der Hornhaut die Erkrankung ausgeht sind unterschiedliche Operationstechniken notwendig. Die Universitäts-Augenklinik Freiburg bietet alle verschiedenen Verfahren hierfür an. So kann zum Beispiel bei epithelialen Dystrophien die gleichzeitige Transplantation von Epithelstammzellen (sog. Limbokeratoplastik) ein Wiederauftreten der Erkrankung verhindern.

Bei Erkrankungen des Hornhautendothels werden heutzutage häufig nicht mehr alle Hornhautschichten, sondern zunehmend nur noch der Endothel-Descemet-Komplex im Rahmen der sogenannten Descemet-Membrane Endothelial-Keratoplastik (DMEK) ersetzt. Wenn zeitgleich ein Katarakt-Operation (d.h. der Austausch der Linse) durchgeführt wird, spricht man von einer Triple-DMEK. 
An der Augenklinik des Universitätsklinikums Freiburg wurden im Jahr 2021 > 450 Keratoplastiken durchgeführt, 358 davon waren DMEK-Operationen (Quelle: Jahresbericht 2021 der Augenklinik des Uniklinikums Freiburg).

Aber auch die perforierende Keratoplastik, also die Transplantation aller Hornhautschichten, kommt je nach Krankheitsbild zum Einsatz. 


Beispiel: Fuchs-Endotheldystrophie
Bei der Fuchs-Endotheldystrophie sterben die Endothelzellen auf der Innenseite der Hornhaut zu schnell ab. Die Aufgabe dieser Endothelzellen ist es, Wasser aus der Hornhaut in die Vorderkammer abzupumpen. Sterben diese Zellen nun ab, schwillt die Hornhaut an, es kommt zu Hornhautödemen und einer sukzessiven Eintrübung der Hornhaut. Die Erkrankung manifestiert sich meist erst im höheren Lebensalter (> 50 Jahre), es gibt auch auch junge Menschen, die von der Krankheit betroffen sind und bereits Einschränkungen im Alltag erleben. 


Symptome: 

  • Visusminderung, z.B. 
  • verschwommenes Sehen, "wie durch eine Milchglasscheibe", v.a. morgens
  • Schmerzen
  • gerötete Augen
  • Blendempfindlichkeit


Therapie: 

  • in den frühen Stadien können Kontaktlinsen helfen
  • später Gabe entquellender Augentropfen, die das Ödem in der Hornhaut mindern
  • bei einer deutlichen Visusminderung, großem Leidensdruck: Hornhauttransplantation möglich